01|11|2009
Vom „schlanken Krankenhaus“ zum Gesundheitszentrum: Als Pilotprojekt entsteht an der Capio Elbe-Jeetzel-Klinik in Dannenberg, unterstützt durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung, ein modernes Akutkrankenhaus mit 110 Planbetten.
Wie kann man im Landkreis Lüchow-Dannenberg ein Akutkrankenhaus wirtschaftlich betreiben? Dies war die Aufgabe für die Planung des Gesundheitszentrums Capio Elbe-Jeetzel-Klinik Dannenberg. Herausgekommen ist ein kompaktes Klinikum auf dem neusten Stand der Technik, das aufgrund klar optimierter Prozesse und durch Einbindung der ambulanten Strukturen mit einem knappen Raumprogramm wirtschaftlich betrieben werden kann - auch im Zeitalter der Fallpauschalen. Als Alternative zum Konzept der Teleportalklinik hat dieses Gesundheitszentrum Pilotcharakter!
Welche Räume und Funktionen gehören bei der Entwicklung eines Raumprogramms für ein Krankenhaus zwingend dazu, und was ist verzichtbar? Diese Frage bildete unter dem Schlagwort „das schlanke Krankenhaus“ die planerische Grundlage für den Entwurf der Braunschweiger Architektengruppe Schweitzer + Partner.
Der Altbau des Klinikums wird unter medizinischen, ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten zeitgemäßen Anforderungen nicht mehr gerecht: Die Gebäudesubstanz und die durch den Bau vorgegebene Ablaufstruktur können keine moderne Patientenversorgung mehr gewährleisten. Der Neubau ist die sprichwörtliche „Flucht nach vorn“: eine Investition in effizientere Strukturen, die sich nach überschaubarer Zeit bezahlt machen werden. In dem neuen Gesundheitszentrum werden moderne medizinische Verfahren auf höchstem technischem und hygienischem Niveau eingesetzt:
Neben OP-Abteilung mit Intensivmedizin, Entbindungsstation und Notfallaufnahme stehen künftig CT und MRT, eine endoskopische Abteilung sowie ein Zentrum für ambulantes Operieren zur Verfügung. Sowohl Funktionsdiagnostik als auch das Ambulante OP-Zentrum können von den im 2. Obergeschoss des Neubaus niedergelassenen Ärzten mit genutzt werden: Das Klinikum optimiert so die Auslastung der Technik, während sich die niedergelassenen Ärzte teure Investitionen ersparen.
Die Integration der ambulanten Strukturen kommt aber auch den Patienten zugute: Sie sparen Zeit und Wege, während eine im besten Sinne integrierte Versorgung hohe diagnostische und therapeutische Standards ermöglicht.
Unter ökonomischen Gesichtspunkten liegt das besondere Augenmerk der Neubauplanung auf der Prozessoptimierung: Die Wegeführung für Patienten und Personal wird verbessert, da der Neubau kompakt ist und die Stationsgrößen sowie die Bettenzahl bedarfsgerecht gewählt sind. Wege- und Wartezeiten werden minimiert, der Materialfluss optimiert. Die Patientenführung im Bereich Aufnahme, Ambulanzen und Funktionsdiagnostik ist zentral organisiert, Auslastungsdefizite werden vermieden und somit Einsparpotentiale maximal ausgeschöpft. Dies gilt selbstverständlich auch für den gesamten Bereich der Gebäudetechnik: Das Gebäude im Niedrigenergie-Standard schont ökonomische und ökologische Ressourcen gleichermaßen.
So entsteht mit dem Gesundheitszentrum Capio Elbe-Jeetzel-Klinik in Dannenberg ein DRG-gerechter und zukunftsweisender Krankenhausbau.
Text: Claudia Schuh
Zum Projekt:
Capio Elbe-Jeetzel-Klinik Dannenberg
Website der Klinik:
www.capio-elbe-jeetzel-klinik.de