26|07|2020
Braunschweig. Dieser Tage verzeichnet die Stiftung Herzogin Elisabeth Hospital einen ersten Meilenstein hinsichtlich ihrer Standortvergrößerung: Die vorbereitenden Maßnahmen für den mit 22,4 Millionen Euro veranschlagten Um- und Neubau, bestehend aus Funktionsbereich, Physiotherapie, Notaufnahme, Zentralsterilisation und OP, laufen nach anfänglicher Verzögerung inzwischen auf Hochtouren. Bis Jahresende soll mit dem Rohbau begonnen werden.
2019 erhielt das HEH vom Land Niedersachsen den Bescheid über eine Förderung in Höhe von 16 Millionen Euro. „Dass sich die Landesregierung an den Kosten unseres geplanten Neu- und Erweiterungsbaus beteiligt, hat uns außerordentlich gefreut, gilt dies doch als Zeichen dafür, dass das HEH für einen zukunftssicheren Klinikstandort steht“, sagt Vorstandsvorsitzender Heinz-Joachim Westphal.
Doch um den Förderanspruch zu erfüllen, erforderte es letztlich die Neuvergabe aller technischen Gewerke wie z. B. Objektplanung, Medizintechnik und Elektroplanung. Die neuen Ideen der bauleitenden Architekten veränderten die ursprüngliche Bauplanung und umfassen neben der Erweiterung der Endoskopie sowie die notwendige Vergrößerung von Notaufnahme und Zentralsterilisation auch eine verbesserte Wegführung und neue Verbindungsgänge, um den Zugang der Patienten in die Funktionsbereiche zu vereinfachen. „Wir wollen eine direkte Anbindung zwischen den verschiedenen Funktionsbereichen und Stationen erreichen und bisherige hochfrequentierte Wege entlasten“, erklärt Geschäftsführerin Monika Skiba. „Dadurch versprechen wir uns nicht nur optimierte Arbeitsabläufe. Da unser Stationspersonal durch das verbesserte Wegekonzept weniger gebunden sein wird, kommt dies letztendlich auch unseren Patienten zugute.“ Der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Karl-Dieter Heller ergänzt: „Bei der Planung wurden auch die Leistungserbringer intensiv eingebunden, sodass sich eine effiziente Versorgungsstruktur in allen medizinischen Bereichen ergeben wird.“ Diese Veränderungen zogen Planungsanpassungen und Neuausschreibungen der Aufträge nach sich, die zum einen den Beginn der Baumaßnahmen verzögerten, aber auch die Baukosten steigen ließen. Da die Förderung seitens des Landes auf 16 Millionen festgesetzt ist, kommt das HEH für die restlichen 6,4 Millionen auf und trägt auch das Risiko steigender Kosten. „Ich bin froh und dankbar, dass der gesamte Stiftungsvorstand hinter dieser Investition steht und ich mir seiner Unterstützung gewiss sein kann“, sagt Monika Skiba. Geschäftiges Treiben auf dem Klinikgelände Inzwischen hat das HEH die ersten Fördergelder abgerufen und die vorbereitenden Baumaßnahmen laufen auf Hochtouren. Derzeit erfolgt der Abriss eines Treppenhauses, damit Platz für die Anbindung zum Neubau entstehen kann. Dieser enthält dann neben dem neuen Fluchttreppenhaus auch einen Fahrstuhl über alle Ebenen. Die Liegendzufahrt der Notaufnahme wurde verlegt und die Bepflasterung der bisherigen Zufahrt bereits abgetragen, als nächstes folgt die Demontage der Überdachung. Das Regenrückhaltebecken, welches sich aktuell noch im Baufeld befindet, wird freigelegt und versetzt. Perspektivisch soll dann der Rohbau bis Ende des Jahres beginnen und die Kellerebene – die neuen Räumlichkeiten der Physiotherapie – abgeschlossen sein. Die Fertigstellung der gesamten Baumaßnahmen ist für Ende 2022 vorgesehen. Bis es so weit ist, muss die Stiftung Herzogin Elisabeth Hospital noch die eine oder andere bauliche Herausforderung meistern. „Am anspruchsvollsten wird sicher der Neubau der Zentralsterilisation und ihre spätere Verlegung. Sie umfasst die meiste Technik und muss während der gesamten Baumaßnahmen voll einsatzfähig sein“, erklärt Prof. Heller. „Ohne Sterilisation der Instrumente können keine Operationen erfolgen. Die Herausforderung besteht darin, die Abläufe so zu takten, dass keine Einschränkung in der Leistungsfähigkeit unseres Hauses entsteht.“
© Wolfenbütteler Schaufenster 2020, Foto: HEH